Wissenschaftliche Meilensteine
In mehr als 150 Jahren ETH Zürich kann die Hochschule auf verschiedene wissenschaftliche H?chstleistungen zurückblicken. Zu den wissenschaftlichen Meilensteinen der ETH-Forschung geh?ren unter anderem:
Die grafische Statik:
1866 erschien Karl Culmanns Hauptwerk ?Die graphische Statik?. W?hrend zuvor das grafische Verfahren haupts?chlich der visuellen Erkl?rung von statischen Berechnungen gedient hatte, setzte nun Culmann auf die grafische Herleitung der Baustatik. Die Methode entlastete die Bauingenieure von der langwierigen Berechnung vielf?ltig wirkender Kr?fte und beschleunigte das Verfahren betr?chtlich.
Modernstes Maschinenlabor in Europa:
1897-1900 entstand am Eidgen?ssischen Polytechnikum das modernste Maschinenlaboratorium in Europa. Maschinen in Originalgr?sse erm?glichten ab Sommer 1900 einen neuen realit?tsnahen Unterricht, der Theorie mit Praxis verband. Zudem konnte an ihnen zu Forschungszwecken, anders als in privaten Fabrikanlagen, unter beliebig ver?nderbaren Bedingungen experimentiert werden.
Wissenschaftliche Grundlagen für die Dampf- und Gasturbine:
1903 ver?ffentlichte Aurel Stodola erstmals sein Lehrbuch Dampf- und Gasturbinen, in dem er die theoretischen Grundlagen der W?rmekraftmaschinen und deren technische Entwicklungsm?glichkeiten darlegt. In die weiteren fünf Auflagen baute er jeweils die neusten theoretischen und technischen Erkenntnisse ein. Die in viele Sprachen übersetzte Publikation wurde zum Standardwerk des thermischen Turbomaschinenbaus.
Postulierung des Neutrinos:
1930 stellte der Physiker Wolfgang Pauli in einem offenen Brief an die Teilnehmer einer Tagung die Hypothese auf, dass ein elektrisch neutrales Teilchen existieren müsse. Nur so sind Beobachtungen beim Betazerfall von Atomkernen in ?bereinstimmung zu bringen mit dem Energieerhaltungssatz. Das Neutrino genannte Teilchen wurde erst 26 Jahre sp?ter experimentell nachgewiesen.
Mehr Informationen: Virtuelle Ausstellung ?Wolfgang Pauli und die moderne Physik?
Programmiersprache Pascal:
1972 pr?sentierte Niklaus Wirth an der ETH Zürich die Programmiersprache Pascal. Gedacht zum Erlernen strukturierter Programmierung wurde sie in der Folge wegweisend für Lehre und Forschung in den Bereichen Programmiersprachen und Systementwicklung, sowie auch für die professionelle Applikationsentwicklung. 1984 erhielt Niklaus Wirth den Turing-Award.
Mehr Informationen: Jubil?ums-Website ?ETHistory 1855-2005?
Strukturanalyse von Proteinen mittels NMR:
In den 1970er Jahren weitete Kurt Wüthrich die Anwendung der kernmagnetischen Resonanz-Spektroskopie (NMR) auf Proteine aus. Die Methode, mit der die Struktur biologischer Makromoleküle wie Proteine in gel?stem Zustand bestimmt werden kann, war revolution?r, da sie Untersuchungen in zell?hnlicher Umgebung erm?glicht.