Breite Unterstützung für den Innovationspark in Dübendorf
Der Bundesrat treibt den Schweizer Innovationspark weiter voran: Er will dafür 350 Millionen Franken bereitstellen und an die Betreiber Land im Baurecht abgeben. Die ETH Zürich unterstützt das Projekt seit über zehn Jahren.
Ab 2016 soll in Dübendorf ein nationaler Innovationspark entstehen, an dem Forschungsresultate aus Hochschulen gemeinsam mit internationalen Unternehmen m?glichst rasch in marktf?hige Produkte umgesetzt werden. Die ETH Zürich unterstützt diese Idee seit 2004 mit Planungen sowie Vergleichs- und Machbarkeitsstudien. Im September 2014 hatte der Bundesrat einen Grundsatzentscheid für den Innovationspark gef?llt.
Am vergangenen Freitag rückte die Realisierung des ambitionierten Projekts nochmals einen bedeutenden Schritt voran: Der Bundesrat überwies seine Botschaft zur Ausgestaltung und Unterstützung des Innovationsparks an das Parlament. Die 54-seitige Botschaft fasst die geleisteten Vorarbeiten der Kantone, der Hochschulen und der Privatwirtschaft zusammen und beschreibt die konkrete Ausgestaltung des Innovationsparks.
Für Roman Boutellier, Vizepr?sident der ETH Zürich und Professor für Innovations- und Technologiemanagement, ist mit der Botschaft ein wichtiger Durchbruch gelungen: ?Die Voraussetzungen sind nun geschaffen, damit die Schweiz zum Innovationszentrum Europas werden kann.?
Der Bundesrat will das Generationenprojekt mit zwei konkreten Massnahmen unterstützen: Erstens mit einem befristeten Rahmenkredit von 350 Millionen Franken zur Verbürgung zweckgebundener Darlehen. Damit kann die neu gegründete Stiftung ?Swiss Innovation Park? (siehe Kasten) Fremdkapital zu bevorzugten Bedingungen aufnehmen, um damit Darlehen für die Vorfinanzierung von Forschungsinfrastruktur zu gew?hren. Zweitens soll ein Grundsatzentscheid die Abgabe von Land in Bundesbesitz für den Innovationspark im Baurecht erm?glichen. Dies betrifft unter anderem einen Teil des Milit?rflugplatz-Areals Dübendorf.
Politische Weichenstellung
Auf politischem Parkett brachte der FDP-Nationalrat Ruedi Noser die Idee eines Innovationsparks am Standort Dübendorf erstmals ein. 2007 überreichte er ein Postulat und forderte den Bundesrat dazu auf, zur Idee Stellung zu beziehen. Seither setzt er sich unermüdlich für eine Weiterentwicklung des Parks ein.
Entsprechend freut sich Noser auf die n?chste Etappe, die mit der ?berweisung der Botschaft des Bundesrates ans Parlament begonnen hat. ?Nun sind die Rahmenbedingungen geschaffen, damit die Hub- und Netzwerkstandorte des Innovationsparks ihre Arbeit zügig weiterführen k?nnen.?
Unterstützung erhalten sie dabei von der neu gegründeten Stiftung Swiss Innovation Park, die den operativen Start des Innovationsparks ab 2016 vorbereitet. Als Pr?sident der Stiftung will Noser vor allem internationale Interessenten aus der Privatwirtschaft anwerben und die Qualit?t der Forschung und Entwicklung vor Ort sichern.
?Wir wollen in Dübendorf keinen weiteren Büropark, sondern einen Hub für Forschung auf internationalem Topniveau.? Die gesicherte Finanzierung des Stiftungsbetriebs durch die Privatwirtschaft für die kommenden zehn Jahre deutet Noser als starkes Zeichen: ?Die Privatwirtschaft hat gezeigt, dass ihr der Erfolg des Innovationsstandortes Schweiz wichtig ist.?
Zwei Hub- und zwei Netzwerkstandorte
Der Innovationspark soll mit zwei Hubstandorten im Umfeld der beiden ETH in Lausanne und Zürich und zwei Netzwerkstandorten im Kanton Aargau sowie in der Region Nordwestschweiz starten. Derzeit l?uft ein vom Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung initiiertes Nachverfahren zur Ermittlung von allf?lligen weiteren Netzwerkstandorten. National- und St?nderat werden die Botschaft des Bundesrates voraussichtlich noch im laufenden Jahr behandeln.
Ruedi Noser ist guter Dinge, dass die Botschaft unver?ndert durch die R?te kommt: ?Die Chancen dafür stehen gut, weil die Botschaft mit den involvierten Kantonen gut austariert wurde und über die Notwendigkeit eines Innovationsparks mittlerweile ein landesweiter Konsens besteht.?
Gründung der Stiftung ?Swiss Innovation Park?
Gleichzeitig mit der ?berreichung der Botschaft des Bundesrates ans Parlament wurde die Stiftung Swiss Innovation Park gegründet. Stifter sind der Verein Swiss Innovation Park, die Konferenz Kantonaler Volkswirtschaftsdirektoren (VDK), der Kanton Zürich, die Association SIP West EPFL, der Kanton Aargau, der Verein SIP Nordwestschweiz sowie die beiden Wirtschafts-Dachverb?nde Economiesuisse und Swissmem. Die operative T?tigkeit der Stiftung wird auf h?chstens zehn Jahre hinaus durch namhafte Schweizer Unternehmen finanziert.
Die Stiftung schafft in den kommenden Monaten die personellen, organisatorischen und strukturellen Voraussetzungen für den Start der operativen T?tigkeit der nationalen Tr?gerschaft. Gleichzeitig begleitet der Verein Swiss Innovation Park die Umsetzung des Forschungs- und Innovationsf?rderungsgesetzes (FIFG) und die Etablierung der Tr?gerschaft für einen Schweizerischen Innovationspark. Er setzt sich aus Pers?nlichkeiten und Organisationen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verwaltung zusammen.