Bundesrat Berset besucht das Disney-Lab
Bundesrat Alain Berset hat auf Einladung von Lino Guzzella die ETH Zürich am Freitag besucht. Der Magistrat zeigte sich beeindruckt von dem, was er im Forschungslabor Disney Research Zürich zu sehen und zu h?ren bekam.
Der Besuch des Vorstehers des Eidgen?ssischen Departements des Innern stand ganz im Zeichen der vielf?ltigen Beziehungen zwischen Wissenschaft, Technologie und Kultur. ETH-Pr?sident Lino Guzzella empfing zusammen mit Sarah Springman, Ulrich Weidmann und Robert Perich die G?ste aus Bern im Forschungslabor Disney Research Zürich (DRZ), das als Schnittstelle dieser drei Bereiche eine passende Kulisse bot.
Wissenschaft befruchtet Kultur
Schon bei der Begrüssung hob Lino Guzzella die zunehmende Bedeutung der Digitalisierung – auch im Kunst- und Kulturbereich – hervor. An verschiedenen Beispielen aus der Architektur zeigte er auf, wie innovative Technologien das Spektrum der M?glichkeiten vergr?ssern und eine neue Baukultur erm?glichen. Wissenschaft und Kultur seien keine Gegens?tze, sondern zwei Ausdrucksformen menschlicher Kreativit?t, die sich gegenseitig befruchteten.
Die Technologie hinter der Magie
Markus Gross, Informatik-Professor der ETH Zürich und Gründungsdirektor des DRZ, ging anschliessend auf die enge Zusammenarbeit mit der ETH Zürich ein und pr?sentierte ein paar Projekte der Zürcher Computerwissenschaftler, deren Technologien schon mehrmals erfolgreich in Filmen von Disney eingesetzt wurden. ?ber 100 Wissenschaftler, darunter rund 20 Doktorierende, erforschen in dem 2008 gegründeten Lab die digitale Zukunft von Medien und Unterhaltung. ?Disney Research ist ein Beispiel für die synergetische Zusammenarbeit von Hochschule und Industrie zum beiderseitigem Nutzen?, sagte Gross.
Wie komplex die Wissenschaft hinter den Technologien ist, die im Zürcher Disney-Lab entstehen, ging aus der Pr?sentation des Doktoranden Pascal Bérard über die digitale Erfassung und Modellierung menschlicher Gesichter und Augen hervor. Das Gleiche gilt für die spielerisch-poetischen Flugroboter, die Markus Hehn von Verity Studios pr?sentierte. Tanzende Drohnen, die der ETH-Spin-off Verity Studios im Auftrag des Cirque du Soleil für eine Broadway-Show entwickelt hat.
Chancen verantwortungsbewusst nutzen
Bob Sumner, Titularprofessor und Leiter des Game Technology Center der ETH, stellte das Thema der erweiterten Kreativit?t (Augmented Creativity) anhand verschiedener Apps vor, die das klassische Kindermalbuch um eine zus?tzliche virtuelle Dimension erweitern.
Alain Berset zeigte sich interessiert und beeindruckt von der wissenschaftlichen Arbeit der ETH-Forscher und hielt fest, dass die rasante Entwicklung in Bereichen wie der Künstlichen Intelligenz und der Robotik nicht nur faszinierende neue M?glichkeiten er?ffne, sondern auch die Frage aufwerfe, wie die Politik, der Staat und die Gesellschaft damit umgehen k?nnten. Verantwortungsbewusst umgesetzt, darüber waren sich die Teilnehmer des Treffens einig, werden die neuen Technologien der Menschheit einen enormen Nutzen bringen.
Impressionen des Besuchs (Bilder: ETH Zürich / Manuel Lopez)