In einer kürzlich ver?ffentlichten Studie im Fachmagazin externe Seite Ecohydrology konnten Floriancic, Kirchner und Molnar zeigen, dass das abgestorbene Pflanzenmaterial auf dem Waldboden eine weitaus wichtigere Rolle in der Wasserbilanz eines Waldes spielt als bisher gedacht.
Wieviel Wasser bleibt für B?ume?
Wenn es im Wald regnet, finden verschiedene Transport- und Speicherprozesse statt, die erst wenig erforscht sind. ?Um Trockenheit im Wald zu verstehen, müssen wir jedoch wissen, auf welchen Wegen und in welchen Mengen der anfallende Regen durch das Waldsystem fliesst?, erkl?rt Floriancic, Erstautor der Studie und Leiter des hydrologischen Projekts.
Es sind grundlegende Fragen, mit denen sich Floriancic und Kollegen befassen: Wo landet bei einem Niederschlag das Regenwasser? Wieviel davon gelangt in den Boden? Welcher Anteil ist für B?ume nutzbar? Wie lange dauert es, bis ein Regentropfen wieder über die Bl?tter der B?ume verdunstet?
Erste Antworten liefert eine von den Forschenden erstellte Wasserbilanz für das Waldlabor: Rund 20 Prozent des gesamten Jahresniederschlags bleiben in den Baumkronen h?ngen und verdunsten wieder zurück in die Atmosph?re – das hatten die Forschenden erwartet. Was sie jedoch überraschte: Fast gleich viel Regenwassser, rund 18 Prozent des Niederschlags, h?lt die Streuschicht aus abgefallenen Bl?ttern, Tannennadeln und Totholz auf dem Waldboden zurück. ?Viel mehr, als wir aufgrund bisheriger Forschungsergebnisse erwartet haben?, sagt Floriancic. Auch dieser Anteil des Wassers verdunstet wieder zurück in die Atmosph?re.