Critical Thinking wird Teil eines grösseren Ganzen
Die ETH-Schulleitung hat beschlossen, Critical Thinking in der Ausbildung an der ETH Zürich weiterzuführen. Sie wird neu Teil eines gr?sseren Ganzen, das Lehrangebote und Projekte umfasst, die überfachliche Kompetenzen vermitteln.
Ein ETH-Studium vermittelt forschungsnahes, natur- und ingenieurwissenschaftliches Grundlagenwissen sowie das methodische Know-how, wie man komplexe Fragen l?sen kann. Um dieses Wissen in Gesellschaft und Wirtschaft etablieren zu k?nnen, sind jedoch F?higkeiten erforderlich, die über die reine Fachkompetenz hinausgehen. Dazu z?hlen namentlich analytisches Reflektieren von Sachverhalten, kreatives und kritisches Denken sowie Probleml?sen in interdisziplin?ren Teams. Sehr praxisrelevant ist zudem das Verm?gen, nachvollziehbar zu argumentieren, die eigene Haltung zu kommunizieren und verantwortungsvoll zu handeln.
Diese überfachlichen Kompetenzen zu vermitteln, war das Ziel der 2015 programmm?ssig in die Lehre der ETH eingeführten Critical Thinking Initiative (vgl. ETH-News, 13.02.2015). Seither haben sich die Initiative und ihr organisatorisches Umfeld ver?ndert. Zum Beispiel gibt es seit der Emeritierung von Gerd Folkers im Jahr 2018 keinen Delegierten für Critical Thinking mehr. Zuletzt wurde Critical Thinking (kurz: CT-ETH) innerhalb des Stabs der Rektorin geleitet und w?hrend des Corona-bedingten Unterbruchs des Pr?senz-Unterrichts weiterentwickelt.
Eine Gruppe um Andreas Vaterlaus, Prorektor für Curriculums-Entwicklung, hat im Auftrag der Rektorin ein Konzept zur Verstetigung und besseren Integration von CT-ETH entwickelt und der Schulleitung vorgelegt. Dieses neue Konzept ist im Einklang mit den Ausbildungszielen der aktuellen Strategischen Planung der ETH Zürich für die Jahre 2021 bis 2024 und der ?Vision Learning 2040?: Critical Thinking entspreche einer akademischen Denkhaltung und Denkkultur, die in den Studienprogrammen der ETH Zürich und in speziell dafür entwickelten Formaten zu f?rdern sei, lautet das Fazit.
Teil der ?Collaborative Learning Platform?
Critical Thinking soll in eine umfassende ?Collaborative Learning Platform? eingebettet werden. Diese wird künftig das gemeinsame Dach derjenigen Lehrangebote und Projekte darstellen, die ebenfalls im Bereich der Rektorin angesiedelt sind und überfachliche Kompetenzen vermitteln – wie zum Beispiel die ETH-Woche, der ETH Singapur-Monat, ETH Talent oder das Student Project House.
Durch die Vernetzung von Critical Thinking mit den ausbildungsm?ssig verwandten Programmen und Projekten entsteht gem?ss Schulleitung und Rektorat ein ?Biotop der überfachlichen Kompetenzen?, das als Ganzes effizienter und ressourcenschonender sei als ein Alleingang der einzelnen Programme und Initiativen.
Zugleich hat die Schulleitung in ihrer letzten Sitzung bekr?ftigt, dass Critical Thinking weiterhin an der ETH sichtbar sein müsse. Zudem soll der unter Gerd Folkers gepflegte Fokus auf die Wissenschaftskultur weiter gepflegt werden mit Aktivit?ten wie Gastvortr?ge, Workshops und Publikationen.
Insgesamt verschiebt sich der Schwerpunkt der ursprünglichen Critical Thinking-Initiative hin zu einer st?rkeren Kompetenzorientierung.
Weitere Informationen
chevron_right Critical ThinkingVerwandte Artikel
- chevron_right Die Schulleitung informiert 2021/6 (Intern aktuell, 08.10.2021)
- chevron_right Intellektueller auf Gullivers Spuren (ETH-News, 17.10.2019)
- chevron_right Kritisches Denken in Lehre und Forschung – warum und wie? (CHAB-News, 19.10.2018)
- chevron_right Wenn aus Fehlern F?hrten werden (ETH-News, 27.02.2018)
- chevron_right Anregung zur Entdeckungsreise (ETH-News, 13.02.2015)