Doch die Vielfalt der Akteur:innen und Perspektiven im Themenfeld bringt auch Herausforderungen mit sich. Um Nachhaltigkeit ranken sich zwar keine Mythen, doch sind durchaus verschiedene Definitionen von ihr im Gebrauch, die zum Teil inflation?r verwendet würden. Für Claudia Zingerli gilt es eine starke Nachhaltigkeit zu pflegen: in ihren ?kologischen, sozialen und ?konomischen Dimensionen. Diese drei spr?chen zueinander und es komme darauf an, sie nicht zu fragmentieren oder gegeneinander auszuspielen. Dies erfordert sehr ernsthafte Auseinandersetzungen mit Zielkonflikten und eine hohe Souver?nit?t bei Entscheidungen, die diese ?triple bottom line? berücksichtigen. Auch sie bediene sich je nach Kontext anderer Begriffe und Zug?nge in der Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit. Wichtig sei es ihr, dabei zu vermitteln, dass das Konzept Nachhaltigkeit sich nicht allein wissenschaftlich-rational begreifen liesse. ?Nachhaltigkeit ist ein lebensbejahendes Konzept, in dem es über viele Generation darum geht, etwas zu erhalten, was unsere Lebensgrundlage darstellt.? Das rühre an uns, an unseren Emotionen, aber auch Wertvorstellungen und der Gesellschaft als Ganzes.
Mit Diversit?t Grenzen erweitern
Einen nuancierten Diskurs über Nachhaltigkeit an der ETH bef?rdere sie selbst damit, m?glichst unterschiedliche Zug?nge zu bieten, da die ETH so viele verschiedene Interessengruppen und Denkstile vereine. An der ETH habe man bereits viel von dem Rüstzeug, das für einen befriedigenden Zugang zu Nachhaltigkeitsthemen und den damit verbundenen Handlungsfeldern n?tig sei. Das Verst?ndnis etwa, auf der Basis von Interdisziplinarit?t und Diversit?t produktiv gemeinsam arbeiten zu k?nnen und neue Herangehensweisen zu pr?gen. Das alles im Verst?ndnis der externe Seite Agenda 2030 für ?People, Planet, Prosperity? - eben zum Wohl aller.
Braucht es denn jede:n einzelne:n in diesem weiten Spektrum von Akteur:innen und Initiativen, um die Nachhaltigkeit langfristig an der ETH noch st?rker zu verankern und ETH Netto-Null zu erreichen? ?Ganz sicher!? so Claudia Zingerli. Hinsichtlich nachhaltige Entwicklung sei man auch als ETH nicht zuletzt eine lernende Organisation. Soziale Verantwortung und das Ziel Netto-Null sind gesetzt, der Weg dahin wird auch über unentdecktes Terrain führen.