Solidarität für die Ukraine – Unterstützung ausgeweitet

Zahlreiche Menschen, die die Ukraine verlassen mussten und nun eine Perspektive suchen, wenden sich an die ETH Z¨¹rich. So gingen bei den akademischen Diensten bisher rund 200 Anfragen ein. Und auch die ETH-interne Support-Gruppe wurde via ¨¹ber 250 Mal kontaktiert. Gleichzeitig erkl?ren sich immer mehr Forschungsgruppen bereit, Forschende und Studierende aus der Ukraine bei sich zu besch?ftigen ¨C mittlerweile sind es mehr als 40. Auch wenn die jeweiligen Abkl?rungen Zeit brauchen, werden die Unterst¨¹tzungsangebote schon jetzt beansprucht. So haben sich im Rahmen der Soforthilfe knapp 30 Personen aus der Ukraine als H?rer:innen eingeschrieben und 24 f¨¹r ein Studium beworben. Bei 30 Personen laufen aktuell konkrete Abkl?rungen f¨¹r eine Anstellung ¨C sei es im Rahmen eines Praktikums f¨¹r Studierende oder als erfahrene Forschende in einer Gruppe.

Seit der Lancierung der ersten Sofortmassnahmen hat die ETH Z¨¹rich zudem offene Fragen gekl?rt und ihre Unterst¨¹tzungsangebote ausgeweitet. Auf der Webseite Solidarit?t mit der Ukraine werden dazu s?mtliche Informationen laufend aktualisiert. Hier ein ?berblick ¨¹ber die wichtigsten Neuerungen:

F¨¹r Studierende

Nebst der M?glichkeit, sich kostenlos als H?rer:in einzuschreiben oder von dem f¨¹r Studierende aus der Ukraine ausserordentlicherweise ge?ffneten April-Anmeldefenster f¨¹r ein regul?res Master-Studium zu profitieren, wurde auch das sogenannte ?Experience@ETH? ins Leben gerufen. Dabei k?nnen Personen, die ihr Studium noch nicht abgeschlossen haben, als Praktikantin oder Praktikant w?hrend sechs bis zw?lf Monaten Berufserfahrung in einem akademischen Umfeld sammeln. Sie erhalten dabei das Standardgehalt f¨¹r Praktikant:innen an der ETH Z¨¹rich. Forschungsgruppen, die solche Praktika anbieten, k?nnen dazu finanzielle Unterst¨¹tzung durch zentrale Mittel beantragen.

Parallel dazu gibt es auch die M?glichkeit eines sogenannten ?Eingeladenen Gaststudiums?, in dessen Rahmen Studierende auf Bachelor- und Master-Stufe eine Forschungsarbeit schreiben und gleichzeitig gewisse Lehrveranstaltungen besuchen sowie Kreditpunkte erwerben k?nnen.

Nicht einfach gestaltet sich hingegen die Anmeldung f¨¹r ein Bachelor-Studium, da daf¨¹r ¨C wie auch an den anderen Schweizer Universit?ten ¨C entsprechende Deutschkenntnisse und f¨¹r die Zulassung an der ETH die bestandene Aufnahmepr¨¹fung vorausgesetzt werden. Als Alternative hat die ETH Z¨¹rich daher das Br¨¹ckenstudium lanciert. Studierende aus der Ukraine, die mindestens schon ein Jahr in der Ukraine in einem Fach studiert haben, das auch an der ETH angeboten wird, k?nnen bereits im Herbstsemester 2022 im Rahmen von mindestens 10 ECTS-Punkten Lehrveranstaltungen besuchen und Pr¨¹fungen absolvieren. Die erworbenen Kreditpunkte sollen einen Baustein bilden f¨¹r die weiteren Stationen bis zu einem akademischen Abschluss. Voraussetzungen f¨¹r das Br¨¹ckenstudium sind ¨C neben den fachspezifischen Fachkenntnissen - die dazu notwendigen Sprachkenntnisse und die Berechtigung, den Schutzstatus S zu erhalten.

Um die Sprachh¨¹rde zu verringern, bietet das Sprachenzentrum zudem im Sommer f¨¹r Personen aus der Ukraine w?hrend vier Wochen Intensivkurse auf Niveau A an: Vom 8. August bis 2. September t?glich von 9:15-12:00 f¨¹r Anf?nger:innen / 14:15-17:00 f¨¹r Fortgeschrittenere, plus zwei zus?tzliche Semesterkurse (Niveau A1 und A2).

F¨¹r Forschende

Forschungsgruppen, die Forschende oder auch Studierende bei sich aufnehmen m?chten, sollen dies auf den beiden Online-Listen eintragen. So wird sichergestellt, dass die Angebote auch gefunden werden:

•  externe Seite #ScienceforUkraine
•  externe Seite Labs supporting Ukrainian Scientists

Die ETH Z¨¹rich unterst¨¹tzt das Engagement der Forschungsgruppen und hat eine subsidi?re finanzielle Unterst¨¹tzung aus zentralen Mitteln beschlossen. Diese Unterst¨¹tzung steht allen Forschungsgruppen offen, die Forschende aus der Ukraine vor¨¹bergehend anstellen m?chten und dazu finanzielle Mittel ben?tigen. Bedingung ist das Einreichen eines entsprechenden Antrages bis zum 30. Juni 2022, wobei die Antr?ge laufend behandelt werden. Es wird erwartet, dass sich auch das jeweilige Departement an der finanziellen Mehrbelastung ihrer Forschungsgruppen beteiligt. Die finanzielle Unterst¨¹tzung aus zentralen Mitteln kann von Professuren f¨¹r Lohnkosten von ukrainischen Mitarbeitenden mit Schutzstatus S beantragt werden. Bei Forschungsgruppen von Assistenzprofessor:innen (mit oder ohne Tenure Track) werden 75 Prozent des Sal?rs aus zentralen Mitteln finanziert, bei ausserordentlichen und ordentlichen Professor:innen 25 Prozent des Sal?rs.

Unabh?ngig von der Unterst¨¹tzung durch die ETH Z¨¹rich hat der Schweizerische Nationalfonds (SNF) neun Millionen Schweizer Franken bereitgestellt f¨¹r das ?Scholars at Risk?-Programm sowie f¨¹r Anstellungen von Ukrainischen Forschenden in laufenden SNF Projekten. externe Seite Am 11. April 2022 hat der SNF informiert, dass diese Sondermittel aufgrund der zahlreichen Antr?ge f¨¹r ?Scholars at Risk? Grants ¨C zw?lf kamen auch von der ETH Z¨¹rich ¨C ausgesch?pft seien. Es ist daher nicht mehr m?glich, sich f¨¹r die ?SNF Scholars at Risk Grants? zu bewerben. Gef?hrdete Forschende k?nnen sich aber weiterhin ¨¹ber den regul?ren Prozess bei "externe Seite Scholars at Risk¡± anmelden.

Allgemeine Hilfsangebote

Der Verein Discovery Semester hilft den H?rer:innen, sich im ETH-Alltag einzugew?hnen und steht gefl¨¹chteten Studierenden generell zur Seite:

• Anmeldungen unter:
• Fragen und Anliegen unter:

Die seit Mitte M?rz laufende Sammelaktion f¨¹r Hilfsg¨¹ter wird vom VSETH mindestens bis Ostern weitergef¨¹hrt: Mehr Informationen

Die ETH Foundation hat zus?tzliche Mittel f¨¹r Unterst¨¹tzungsstipendien f¨¹r ukrainische Studierende gesprochen. Wer zu diesen Unterst¨¹tzungsstipendien beitragen m?chte, kann dies ¨¹ber die externe Seite Website der ETH Foundation.