Ein ?Würstchen“, das Bilder macht

Der THI-Student Dominic Rampas und sein Team haben die Künstliche Intelligenz (KI) mit dem ungew?hnlichen Namen entwickelt. Im Mai stellt er sie auf der International Conference on Learning Representations (ICLR) in Wien vor. Das ist die Champions League der KI-Forschung: Selbst Paper renommierter Professoren werden dort nicht ohne Weiteres angenommen.

THI-Student Dominic Rampas (r.) und Professor Marc Aubreville stellen die KI in Wien vor (Foto: THI).

THI-Student Dominic Rampas (r.) und Professor Marc Aubreville stellen die KI in Wien vor (Foto: THI).

?Astronaut beim Fu?ballspielen auf dem Mond“ tippt Dominic Rampas mit flinken Fingern auf seinem Laptop. Wenig sp?ter hat sein KI-Tool vier Bilder eines kickenden Raumfahrers erstellt: hochaufl?send, sehr detailliert. Programmieren und Tüfteln hat Rampas schon immer Spa? gemacht. Für den 22-J?hrigen aus Neuzelle bei Berlin war deshalb klar, dass er sich für den Bachelor-Studiengang ?Künstliche Intelligenz“ an der THI entscheiden würde, der an der Schnittstelle zwischen maschinellem Lernen, Datenanalyse und der Entwicklung intelligenter, selbstlernender Systeme angesiedelt ist. Zum ?ben programmierte er frei zug?ngliche Artikel nach. ?Es ist ziemlich schwierig, Sprache in Programmierung umzusetzen“, sagt Rampas. ?Nur wer den Code hat, wei? am Ende, wie es wirklich funktioniert.“

In einem Forum lernte Rampas dabei den spanischen Forscher Pablo Pernías kennen. Gemeinsam entwickelten sie ein sehr effizientes Text-zu-Bild-Modell. Der Arbeitstitel der ersten Version: Paella. ?Die KI konnte erstaunlich gut Bilder von Essen erzeugen“, erkl?rt Rampas. ?Denn es ist egal, ob eine Kartoffel links oder rechts liegt. Bei Gesichtern ist das anders. Da f?llt es sofort auf, wenn ein Auge an der falschen Stelle sitzt.“ So entstand der Name ?Würstchen“ für die zweite Version, der ihm und Pernías gleich viel Aufmerksamkeit in der KI-Community einbrachte. Sp?ter holte Rampas Marc Aubreville, Professor für Bildverstehen und medizinische Anwendung künstlicher Intelligenz, ins Boot. Gemeinsam mit Dr. Mats L. Richter, der in Kanada forscht, begleitete Aubreville den weiteren Prozess.

Als Forscherteam reichten die vier Ende 2023 ein Paper bei der International Conference on Learning Representations (ICLR) ein, einer der weltweit wichtigsten Konferenzen zum Thema KI. Von den rund 7200 eingegangenen Vorschl?gen wurden etwa 2200 angenommen, 87 als Vortrag – unter ihnen ?Würstchen“. Ein bisschen nerv?s ist Rampas schon, der gerade sein Bachelor-Studium abschlie?t. Aber er freut sich auch auf die Herausforderung, seine KI vor einem internationalen Fachpublikum zu pr?sentieren. 2024 verspricht ohnehin aufregend für ihn zu werden: Erst Ingolstadt, dann ICLR in Wien und schlie?lich das kalifornische Silicon Valley. Dort wird Dominic Rampas dieses Jahr seinen ersten Job antreten, im Epizentrum der KI-Innovation.